Frauen zum Frauentag mit Klage drohen

Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, trafen sich der Vorstand der IG Bildende Kunst, wie zuvor in einem Offenen Brief von den Gewerkschaftlern gefordert, mit der Wiener NEOS-Politikerin Beate Meinl-Reisinger. Beate Meinl-Reisinger hatte Berichte des Antist über das fragwürdige Verhalten der IG Bildenden Kunst im Zensurfall der Künstlerin Ines Doujak im Wiener Gemeinderat thematisiert und völlig zu Recht einen Förderantrag der Kunstgewerkschaftler abgelehnt (welcher mit den Stimmen der Regierungskoalition sowieso durchgewunken wurde). Der Antist berichtete ausführlich.

Wer die Kunst liebt, muss den Staat hassen.

von Lukas Pusch

Österreich ist anders. Österreich kennt keine Revolutionen. Österreich ist ein Beamten- und Funktionärsstaat. Das österreichische Synonym für Freiheit ist Pragmatisierung. Eins werden mit dem Staat wie einst Gott, Kaiser und Vaterland – das ist österreichische Glückseligkeit. Leistung zählt nicht. Kreativität ist verdächtig. In Österreich wird vererbt. Die Bildung genauso wie das Haus, die soziale Stellung oder die Wohnung im Gemeindebau. Das Credo aller relevanten politischen Parteien und Bewegungen ist die Staatstreue. Opposition – von links bis rechts – reduziert sich in Österreich auf den Ruf nach mehr Polizei, Staat und Überwachung. Sonst nichts.