Wie, Malerei heute?

Versuch einer Überwindung postkantianischer und postmoderner Ästhetik

von Gerhard Frommel

I
Zu Achim Hochdörfer’s: A Hidden Reserve: Painting from 1958-1965
Achim Hochdörfer (AH) legt den Finger auf die Wunde: Die Malerei wurde von der neueren Kunsttheorie schroff vernachlässigt. Er sieht klar und deutlich, dass Philosophen in den letzten 60 Jahren mehr und Tieferes zum Verständnis der Malerei beigetragen haben als zeitgenössische Kunsttheoretiker, deren Aufgabe es eigentlich gewesen wäre. Er fordert, wir sollten uns zurück an den Punkt bewegen, von dem an die Malerei tendenziell vom Kunstdiskurs ausgeschlossen wurde. Sein Ziel ist es, die versteckten Reserven der Malerei freizulegen. AH’s Anliegen und Diagnose möchten wir zustimmen. Seine Folgerungen und seine neue Theoretisierung der Malerei hingegen können wir nur ablehnen, und wir sind fast schon geneigt, ihm boshafter Weise kunstinstitutionellen Opportunismus vorzuwerfen (Er betreibt Insider Trading unter dem Deckmantel von Kunstgeschichte).

Der stinkende Fisch

Ein Kommentar zur Ausstellung „To expose, to show, … Künstlerische Praktiken um 1990“ und dem MUMOK von Lukas Pusch